Just-in-Time
Das Just-in-Time ist ein Verfahren, das sicherlich einige aus verschiedenen Bereichen kennen. Im Bereich der Logistik ist es das Ziel des Just-in-Time-Verfahrens, die richtige Anzahl an Produkten oder Rohstoffen zu einem exakt abgestimmten Zeitpunkt am Bestimmungsort anliefern zu können. In der Praxis ist das ein sehr komplexer Prozess, da hier exakte Planungs- und Prozessschritte notwendig sind. Gerade die Vorbereitung ist für das Just-in-Time von großer Bedeutung.
Generell muss für ein funktionierendes Just-in-Time System der gesamte organisatorische Ablauf der Logistik vernetzt und meist neu gedacht werden. Denn die Logistik ist allgemein dafür verantwortlich, dass alle beteiligten Akteure wie Produzenten, Lieferanten aber auch Distributionszentren aufeinander in ihren Lieferketten abgestimmt sind. Letztlich gilt dies auch für den Endkunden, der die Just-in-Time Lieferung ebenso zum exakt abgestimmten Zeitpunkt in der angelieferten Menge entgegennehmen muss.
Welche Voraussetzungen sind für das Just-in-Time-Verfahren notwendig?
Um eine Just-in-Time Logistik möglichst effizient zu gestalten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Als erstes benötigt man eine sinnvolle Infrastruktur. Das geht bei den Lagerverfahren los, bezieht sich aber auch ebenso auf Wegstrecken, geeignete Distributionszentren etc. Neben dieser Infrastruktur muss ebenso ein optimaler Informationsfluss zwischen allen beteiligten Akteuren bestehen. Denn nur wenn hier sowohl kontinuierlich als auch verlässlich kommuniziert wird, kann eine optimale Abstimmung zwischen Lieferanten und Kunden gelingen.
Nicht vergessen darf man für das Just-in-Time-Verfahren eine vorhergehende vertragliche Organisation. Denn Verträge zwischen allen Akteuren sollten speziell gestaltet sein, um das Just-in-Time auch gewährleisten zu können. Dabei setzt man zum Beispiel auf bestimmte Rahmenverträge. Denn anders als bei weiteren Logistikverfahren gilt beim Just-in-Time, dass die Zuverlässigkeit der Lieferung gewährleistet sein muss. Deshalb müssen Beschaffungsprozesse überdacht und auch neue Anforderungen an die Lieferantenauswahl gestellt werden. Statt Sonderpreisen für Großeinkäufe o.Ä. treten nun andere Anforderungen an Einkauf und Logistik heran.
Just-in-Time verlangt auch immer eine Flexibilität des Zulieferers, denn ohne diese kann ein solches System gar nicht funktionieren. Schließlich können sich Mengen- oder Lieferanforderungen je nach Bedarf stetig ändern. Deshalb ist der Informationsfluss von so entscheidender Bedeutung. Bei vielen Vorteilen besteht vor allem hierin ein Nachteil des Verfahrens. Wenn die Nachfrage nach einem Produkt plötzlich ansteigt, kann man hierauf kaum schnell reagieren, weil das Just-in-Time eben keine Einlagerungen für schnelle Nachlieferungen bereithält.
Damit man aber in verschiedenen Situationen erfolgreich und effizient handeln kann, bedarf das Just-in-Time generell einer gesamten Optimierung der Organisation. Ein halbes Just-in-Time gibt es nicht und so muss der gesamte Organisationsprozess auf dieses Verfahren abgestimmt sein. Das beginnt bei der Planung der Logistik und schließt auch die entsprechende Lagerhaltung mit ein.
Letztlich lohnt sich ein Just-in-Time-Verfahren vor allem dann, wenn es sich um Aufträge mit großen Mengen handelt. Denn nur dann können alle Akteure davon profitieren. Langfristig kann man zudem eine Prozessoptimierung erreichen, wenn man entsprechend lange Partnerschaften pflegt.
Welche Vorteile bietet das Just-in-Time-Verfahren?
Die Vorteile eines funktionierenden Just-in-Time-Verfahrens sind durchaus sehr interessant für einige Unternehmen. Denn eine stetige bedarfssynchrone Produktion, die direkt zeit- und auftragsgenau beliefert wird, benötigt sehr wenig Lagerkapazität. Dadurch können Lagerkosten gesenkt werden. Diese Kostensenkung sollte aber zumindest anfangs in effiziente Lagerverwaltungssysteme investiert werden.
Ebenso vermeidet man mit dem Just-in-Time eine Überalterung der gelagerten Produkte, da man diese nicht auf Masse einlagert, sondern nur eine geringe Anzahl an Mindestbeständen für etwaige Nachfrageanstiege bereithält. Da das Just-in-Time darüber sehr flexibel ist, kann man als Unternehmen besser auf kurzfristige Änderungen am Markt reagieren. Das setzt wiederum ebenso mehr Effizienz frei und sorgt für ein effizienteres Wirken des Unternehmens.